Unsere Züge
Männerzug

Unser Männerzug wird angeführt von unserem Bruderschaftshauptmann Heinz Peter Brachten und unserem Bruderschaftsoberleutnant Heinz van Haeff. Die beiden Posten werden jeweils für die Dauer von vier Jahren von der Versammlung gewählt.

 

Um sich ein genaues Bild von der Bedeutung und den Werdegang des Männerzuges in den letzten Jahren machen zu können, muss man einen Blick in die Vergangenheit wagen.
Als die Bruderschaften nach dem 2. Weltkrieg von den Besatzungsmächten wieder erlaubt wurden (damals nur mit Holzgewehren und auf keinen Fall mit Stichwaffe = Säbel) erwachte das Bruderschaftsleben recht schnell wieder. Die Bruderschaftsoffiziere „durften“ wieder Uniformen tragen – uniformierte Züge gab es zur damaligen Zeit allerdings nicht.
Daraus ergab sich dann automatisch die folgende „Bruderschaftskarriere":

 

Tellschütze  >  Jägerzug  >  Männerzug


Man kann sich leicht vorstellen, wie personell stark besetzt die damaligen Männerzüge waren.
Schwarze Anzüge mit weißen Schärpen beherrschten die Umzüge und – nicht das es falsch verstanden wird – das war schon ein beeindruckendes „Bild“ wenn mehr als 100 Männer im schwarzen Anzug mit weißer Schärpe durch die Straßen zogen! Spazierstöcke dienten als „Säbelersatz“ damit man beim Ein- und Auspräsentieren der Majestäten auch entsprechend „grüßen“ konnte!

Bruderschaftsoberleutnant Heinz van Haeff und Bruderschaftshauptmann Heinz-Peter Brachten



In den 1970er Jahren war die Mitgliederzahl der Bruderschaft so stark gestiegen, dass der Männerzug so viele Mitglieder hatte, dass, gerade die jüngeren, also gerade dem Jägerzug „entwachsenen“, Mitglieder, beschlossen, zusätzlich einen „Leutnantszug“ zu gründen. Auch die Mitglieder dieses Zuges trugen einen schwarzen Anzug und marschierten – allerdings angeführt von einem gewählten Bruderschaftsleutnant – direkt hinter dem Männerzug in weißen Schärpen, unterschieden sich von diesem aber durch eine rote Schärpe.


Zwischenzeitlich war der Männerzug zahlenmäßig so stark vertreten, dass es gar drei Männerzüge gab:


  1. den (ursprüglichen) Männerzug mit weiße Schärpen angeführt vom Bruderschaftshauptmann
  2. den Leutnatszug „Eins“ mit roten Schärpen angeführt vom Bruderschaftsoberleutnant
  3. den Leutnantszug „Zwei“ mit grünen Schärpen angeführt vom Bruderschaftsleutnant



  • Kaiserfest Amern 2014 Kaiserparade 195
  • Kaiserfest Amern 2014 Kaiserparade 122
  • Kaiserfest Amern 2014 Kaiserparade 071




Diese Situation führte wohl dazu, dass sich Mitglieder, die dem Jägerzug „entwachsen“ waren, dazu entschieden, eigene, uniformierte Züge zu gründen. Allerdings stellte sich heraus, dass sich diese Züge nach dem Schützenfest, schnell wieder auflösten, was zur Folge hatte, dass (leider) einige Mitglieder nicht mehr am Bruderschaftsleben teilnahmen oder aber dann doch noch einem der Männerzüge beitraten, was nicht immer so ganz einfach war, weil sich – insbesondere in den Leutnantszügen – schon „eingeschworene“ Gemeinschaften gebildet hatten.


In der zweiten hälfte der 1970er Jahre gab es dann aber erneut einen Strukturwandel und der sollte nachhaltig und richtungsweisend sein. Im Jahr 1976 gründeten sich die „Amerner Husaren“ und diese Gruppe blieb (bis heute) zusammen.
Auch hier war die „Stammbesetzung“ dem Jägerzug entwachsen, aber man entschloss sich gemeinsam eben nicht im Leutnantszug mitzumachen, sondern einen eigenen, uniformierten Zug zu gründen. Seither ist es fast zur Tradition geworden, dass sich ehemalige Mitglieder aus den Jägerzügen in eigenen Zügen „verselbstständigen“ und durch die inzwischen vorhandene Vielfalt für ein farbenprächtiges Bild bei unseren Festumzügen sorgen!


Aber was bedeutet das für unseren Männerzug?


Diese Entwicklung führt natürlich leider dazu, dass unser Männerzug bei unseren Umzügen zahlenmäßig nicht mehr so stark vertreten sein kann – ja immer „kleiner“ wird. Der „Nachwuchs“ fehlt dort einfach, weil die „uniformierten“ Züge zusammenbleiben, auch wenn sie selbst schon keine Uniform mehr tragen. 
Es wäre sehr, sehr schade, wenn wir in Zukunft keinen Männerzug mehr bei unseren Umzügen dabei hätten und insofern wird es zu überlegen sein, wie man für den Männerzug wieder Mitglieder gewinnen kann, damit es zu einem echten „Revival“ des Männerzuges kommt und unser Bruderschaftshauptmann auch in Zukunft mit einer „starken“ Truppe unsere Umzüge anführen kann!